Von Katrin Frey
Nach vier Wochen Weltfußball in Russland hat sich die Aufmerksamkeit vom internationalen Fußball zurück auf den Klubfußball verlagert. So mancher Spieler hat als Vertreter seiner Nation beeindruckt. Europas führende Klubs schließen derzeit ihre Transfergeschäfte ab, denn die Wechselperiode I dauert nur noch bis zum 1. August. Mit den Vertragslösenden Beträgen zeigt sich, wie viel ein Spieler Wert ist und wieviel Geld einem Club zur Verfügung stehen.
Wir haben zehn Spieler herausgepickt, die ihren Ruf in Russland verbessert haben und deshalb in einen anderen Klub wechseln könnten.
Eden Hazard
Eden Hazard hat kein Geheimnis aus seinem Wunsch gemacht, diesen Sommer Stamford Bridge nach 6 Jahren zu verlassen. Berichten zufolge hat Real Madrid einen 200 Millionen Euro schweren Fonds eingerichtet, um den Wechsel zu sanieren. Natürlich will Chelsea den Superstar um alles in der Welt behalten.
Seine Leistungen in Russland haben seinen Wert weiter gesteigert. Er erzielte drei Tore, bot zwei Vorlagen und machte mehr Dribblings als jeder andere Spieler im Turnier. Ein Wechsel nach Madrid scheint unvermeidlich. Nach dem Verkauf von Cristiano Ronaldo hat Real Madrid auch etwas Kleingeld rumliegen.
Kieran Trippier
Trippier kam als internationaler Neuling nach Russland und ging als Superstar. Sein Freistoß im Halbfinale war der Höhepunkt seines Turniers. Seine Crossings und Pässe sind auf höchstem Niveau und er wurde von vielen als der Nachfolger von David Beckham angepriesen. Mit 24 Torchancen an einer W.M. stellte er einen neuen Rekord für England auf, schlug damit die 18 Chancen von Sir Bobby Charlton 1966. Sein vertrag bei Tottenham Hotspurs läuft noch bis 2022, wo er – wie es scheint – vorübergehend auch bleiben wird.
Harry Maguire
Leicester zahlte Hull im letzten Juni 17 Millionen Pfund für Maguire, aber sein Preis dürfte nach seinen Auftritten in Russland gestiegen sein. Gareth Southgate sagte vor dem Turnier, dass Maguire eine Offenbarung sein könnte und er sollte Recht behalten! Er war eine Schlüsselangriffswaffe für die Three Lions. Das war ein Breakout-Sommer für den 25-jährigen und einige der größeren Teams werden Interesse an ihm haben.
Hirving Lozano
Mexikos Auftritt gegen Deutschland war einer der besten in der Gruppenphase und für den jungen Flügelspieler Hirving Lozano von zentraler Bedeutung. Er kam als einer der heißesten Youngsters in das Turnier und reiste mit noch besserem Ruf nach Hause. Arsenal soll, Gerüchten zufolge, an dem 22-jährigen interessiert sein, ebenso wie Barcelona. PSV Eindhoven beteuert, dass sie bisher keine Angebote erhalten haben.
Yerry Mina
Der kolumbianische Innenverteidiger kam erst im Januar zu Barcelona, doch bereits ist ein Wechsel geplant, an dem sowohl Everton als auch West Ham interessiert sind. Die katalanischen Riesen tun gut daran, ihn nach seinen Auftritten in Russland zu behalten. Clément Lenglet ist in diesem Sommer bereits im Camp Nou eingetroffen, was Minas Platz zusätzliche Konkurrenz beschert. Aber er könnte rein aufgrund seiner internationalen Form einen erheblichen Gewinn erzielen. Mina ist im Wesentlichen der Kolumbianische Harry Maguire.
Denis Cheryshev
Russland erwartet nicht, im eigenen Turnier weit zu kommen. Aber dank Spielern wie Denis Cheryshev haben sie Spanien besiegt und das Viertelfinale erreicht. Tatsächlich war Cheryshev in der vergangenen Saison in der Primera División kaum für Villarreal spielberechtigt und kam erst nach einem verletzungsbedingten Sturz von Alan Dzagoev in die russische erste Mannschaft. Er erzielte vier Tore im Turnier und seine Fitness rief Liverpool auf den Plan. Doch deren Verpflichtung des Schweizers Xherdan Shaqiri hat ihr Interesse wohl abgekühlt. Villarreal wäre jedoch gut beraten, seinen Erfolg in Geld aufwägen zu lassen.
Diego Laxalt
In einer Mannschaft mit zahlreichen etablierten Spielern gehen Namen wie Diego Laxalt gerne unter. Doch er spielte hinten links hervorragend für Uruguay. Der Genua-Spieler machte Oscar Tabarez glücklich. Er dürfte die Blicke von einigen auf sich gezogen haben, die nach einem Spieler in seiner Position suchen.
Ivan Perišić
José Mourinho war letzten Sommer an Perišić interessiert, aber Manchester United wollte den Preis von Inter Mailand nicht überbieten. Das könnte sie nun teuer zu stehen kommen, denn nach den Heldentaten des Kroaten in Russland ist sein Wert gestiegen. In den letzten drei Jahren war er an 52 Ligatoren beteiligt und zeigte seine ganze Kraft, Stärke und Schnelligkeit, als seine Nation ins Finale einzog.
Jordan Pickford
Pickford kam erst vor 12 Monaten zu Everton, wenngleich für eine beträchtliche Ablösesumme, die nach seinen Leistungen für England gestiegen sind. Wenn der brasilianische Torhüter Alisson Becker 72.5 Millionen Euro wert ist, dann ist Pickford sicher nicht allzu weit davon entfernt. Er bewies Nerven beim Elfmeterschießen und teil den Ball gut und gerne. Chelsea sucht nach möglichen Ersatz für Thibaut Courtois und könnte Pickford in Betracht ziehen, obwohl er sich für die Blues als zu teuer erweisen könnte.
Benjamin Pavard
Pavards Aufstieg zum Ruhm ist noch beeindruckender als der seines internationalen Teamkollegen N’Golo Kanté und das will was heißen! Vor zwei Jahren unterschrieb er in der zweiten deutschen Liga für Stuttgart, gewann in seiner ersten Saison den Aufstieg und wurde als Ersatz für Djibril Sidibe in die französische Nationalmannschaft berufen. Er spielte für Les Bleus eine Schlüsselrolle. Bayern München hatte gehofft, den Verteidiger zu verpflichten, sobald nächsten Sommer seine Freigabeklausel in Kraft tritt.
Schon gewusst?
Der teuerste Spieler international ist der brasilianische Stürmer Neymar, der 2017 vom FC Barcelona zur PSG für 222 Mio. Euro wechselte.
Die teuersten deutschen Spieler sind die beiden Mittelfeldspieler Leroy Sané und Mesut Özil. Sané wechselte 2016 von Schalke 04 zu ManCity und Özil wechselte von Real Madrid zum FC Arsenal, beide für jeweils 50 Mio. Euro. Der teuerste Schweizer Spieler kostete im Vergleich zu Neymar ein Butterbrot: FC Arsenal bezahlte 2017 Borussia Mönchengladbach 36,8 Mio. Euro für Granit Xhaka.
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