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Karneval: Gesellschaftlich akzeptierte, tagelange Party

Von Katrin Frey

Ob Fassnet, Karneval, oder Fastnacht: An diesem Volksfest wird stets auf den Putz gehauen, mit Lärm (pardon), Musik, Farben und Kostümen der Winter vertrieben und auf die Fastenzeit vorbereitet. Weltbekannte Ausprägungen werden am Karneval in Rio oder am Mardi Gras in New Orleans gefeiert. Hochburgen des deutschen Karnevals (nicht minder bekannt) befinden sich im Rheinland und im schwäbisch-alemannischen Südwestdeutschland. In der Schweiz sollte man sich die Basler Fasnacht, die Luzerner Fasnacht und die Lötschentaler Tschäggätta nicht entgehen lassen.

Im Sinne kulturellen Austauschs klären wir im Blog nicht nur über einige der deutschen Brauchtümer auf, sondern begeben uns auch auf die Spuren der Schweizer Verrücktheit. Mach dich auf zwei Blogs voller Durchgeknalltheit, Kostümen und Gelagen gefasst.

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„Motto“: „Mer Kölsche danze us der Reih“. Rheinland und Schwabenland

Sitzungs- und Straßenkarneval: Im deutschen Kulturgut wird die Fastnachtszeit als Fünfte Jahreszeit bezeichnet. Die bekannteste deutsche Ausprägung findet sich im Rheinland und im südwestdeutschen Raum mit den Fastnachtshochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz. In Köln rufen Jecken „Kööle Alaaf“ und regieren das Kölner Dreigestirn Jungfrau, Prinz und Bauer über das närrische Volk. Am Donnerstag vor Rosenmontag wird mit der Weiberfastnacht der erste Straßenumzug begangen. Charakteristisch sind die Narrensitzungen, an denen kabarettistisch Politik und Gesellschaft durch den Schlamm gezogen werden. Während der Narrenzeit kann man schonmal einen Bützche (Kuss) von einem Wildfremden abbekommen. Gastronomen nehmen in der Fastnachtswoche bis zu einem Drittel ihres Jahresgesamtumsatzes ein, 1.5 Mio. Besucher bringen einen Umsatz von 1.5 Mia. € ins Rheinland. Kölnerinnen und Kölner verbrennen zum Ende der Fasnacht den Nubbel (eine Strohpuppe) symbolisch für alle Sünden.

An der schwäbisch-alemannischen Fastnacht dominieren die mit Larve und Narrenkostüm kostümierten Häs, die über Generationen vererbte Holzmasken tragen. Traditionelle Figuren wie Teufel, Hexen und Narren spielen u.a. das sogenannte Treibermotiv aus, bei dem eine Tiergestalt mit Peitschen symbolisch durch die Straßen gejagt wird. Auch der wilde Mann ist ein beliebtes Motiv.

Übersee: Mardi Gras in New Orleans

In New Orleans, Louisiana wird der Mardi Gras („fetter Dienstag“) gefeiert. Weil es der letzte Tag vor der Fastenzeit ist, kann da noch einmal geschlemmt werden, deshalb heißt er „fett“. Über zwei Wochen finden Paraden und Maskenbälle statt. Von den Paradewägen werden Mitbringsel, v.a. aber farbige Plastikperlenketten verteilt. Besucher der Paraden sind selten verkleidet, außer an Mardi Gras selber. Organisiert wird das Ganze von privaten Clubs, „Krewe“ genannt. Die offiziellen Farben des Mardi Gras sind grün, gold, violett.

Warum eigentlich Karneval?

Die Fasnacht beginnt jeweils am 11.11. um 11:11 Uhr. Seit dem Mittelalter steht diese Zahl für Narretei und Jux. Wer am 6. Januar die Bohne im Dreikönigskuchen findet sollte traditionell als Bohnenkönig/in einen Maskenball ausrichten. An Rosenmontag, Fastnachtsdienstag und Aschermittwoch, den letzten Tagen der Schwelgerei vor der 40-tägigen Fastenzeit wird gefeiert. Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte soll den Geist läutern und auf Ostern vorbereiten.

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Nächste Woche

Tauche ein in die Sambaklänge des Karnevals von Rio, lass dich von den schaurig schönen Masken aus dem Lötschental und Luzern zu Tode erschrecken und steh mit den Baslern früh auf, wenn es wieder heißt: „Morgestraich, vorwärts, marsch!“