Es ist mal wieder Zeit für den Eurovision Song Contest! Alle Augen in Europa werden am Samstagabend auf Tel Aviv in Israel gerichtet sein, wenn zum 64. Mal der beste Musik-Act in Europa ermittelt werden wird.
Wie in jedem Jahr gibt es auch diesmal neben musikalischen Höhepunkten auch den ein oder anderen Grund zum Schmunzeln; ein paar dieser Highlights sind leider schon dem Halbfinale am Dienstag zum Opfer gefallen. Hier gibt es alle 41 Songs im Kurzformat.
Solltet ihr aus Deutschland oder Österreich kommen, dann macht euch nicht allzu viele Hoffnungen dieses Jahr (man kann nun mal nicht jedes Jahr eine Lena oder Conchita Wurst im Aufgebot haben). In Quoten ausgedrückt sehen die Chancen wie folgt aus:
Österreich – PÆNDA – Limits: 251.00
Deutschland – S!sters – Sister: 251.00
Autsch! Naja, immerhin haben die Schweizer zumindest eine Außenseiterchance, und werden sich mit Sicherheit den ein oder anderen Punkt abholen.
Schweiz – Luca Hänni – She Got Me: 23.00
Zugegebenermaßen trifft DSDS-Gewinner Luca Hänni nicht den Geschmack von allen, aber eine erfolgreiche Performance bei Eurovision kommt bekanntlich auf viele verschiedene Faktoren an. Der Song ist ohne Zweifel ein Ohrwurm und hat reichlich Rhythmus. Man wird sehen, wie das beim europäischen Publikum ankommen wird.
Hier haben wir ein paar der Highlights der 41 antretenden Nationen zusammengestellt.
Island – Hatari – Hatrið mun sigra: 13.00
Wir möchten an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber die isländische Gruppe Hatari hat Potential, die Konkurrenz so richtig aufzumischen. Hatrið mun sigra (zu Deutsch: Hass muss siegen) ist einer der wenigen nicht-englischen Songs dieses Jahr. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass man die Lyrics nicht verstehen kann, denn die Botschaft spricht von Hass, Verzweiflung, und Finsternis.
Die Stimme von Lead-Sänger Matthías Tryggvi Haraldsson lässt einem jedoch in etwa erraten, worum es geht. Die Message ist übrigens leicht ironisch gemeint; Hass wird nicht als Lösung unserer Probleme dargeboten, die Band gibt uns lediglich einen Blick in die Zukunft, wenn wir nicht bald damit anfangen, vernünftig miteinander umzugehen.
Der Song selbst wird mit jedem Mal Anhören besser. Definitiv ein möglicher Kandidat auf den Titel!
Australien – Kate Miller-Heidke – Zero Gravity: 8.00
Schonmal darüber nachgedacht, wie sich Pop gemischt mit Opernmusik anhört? Wir auch nicht. Das Produkt nennen einige jetzt schon „Popera“ und sorgt für reichlich Diskussionsstoff. Zero Gravity ist Kate Miller-Heidkes eigene Kreation. Sie schrieb den Song, als sie nach der Geburt ihres Sohnes an postpartalen Depressionen litt.
Interessant ist Zero Gravity allemal, und man kann nicht bestreiten, dass man sich nach der Bewunderung dieser Performance (inklusive 3 Meter hohem Kleid, schaut es euch selbst an) irgendwie besser fühlt! Wir sind uns noch nicht darüber im Einen, ob das die Erleichterung über das Ende des Liedes oder der Effekt der Musik ist.
Niederlande – Duncan Laurence – Arcade: 2.60
Jetzt wird es langsam ernst, denn mit Duncan Laurence haben wir eventuell den Gewinner des Eurovision Song Contest 2019 vor uns. Arcade ist ein echter Kracher; ist zwar nicht ganz so extravagant wie die bisher genannten Songs, überzeugt aber durch die emotionale Tiefe der Lyrics und dem Zusammenspiel von Duncans Stimme und der Musik. Ein mehr als würdiger Favorit. Die Frage ist, ob es den Geschmack des europäischen Publikums trifft.
Der Track erinnert leicht an Coldplay und Chris Martin gehört mit Sicherheit zu den Vorbildern von Duncan Laurence. Schwer zu empfehlen ist auch das Musikvideo. Sollte es für Duncan reichen, wäre das der erste Eurovision-Gewinn für die Niederlande seit 44 Jahren.
Tschechien – Lake Malawi – Friend of a Friend: 51.00
Ein Geheimtipp für alle Abenteuerlustigen. Friend of a Friend von der Indie Pop-Band Lake Malawi vereint ein clever gemachtes Musikvideo mit den Tiefen der stahlblauen Augen von Frontmann Albert Cerny, in denen man sich so richtig verlieren kann… Moment, wo waren wir? Achja, Friend of a Friend!
Dieser Song wird es mit Sicherheit in die Playlist zum Relaxen am Wochenende des ein oder anderen Zuhörers schaffen. Ob es für einen Triumph in Israel reicht, werden wir am Samstag sehen!
Weitere heiße Anwärter auf den Sieg in Tel Aviv sind Schweden, Russland und Frankreich!
