Im August ist es wieder soweit, die Olympischen Sommerspiele geben sich die Ehre, und dieses Jahr sind in Rio de Janeiro ganze 41 Sportarten am Start. Aber wie ergeben sich eigentlich die Änderungen im Programm?
In der langen Geschichte der Olympischen Spiele wurde immer wieder neu entschieden, ob neue Sportarten mit in die Spiele aufgenommen werden sollten, und manches Mal wurden auch Disziplinen verabschiedet. Unlängst geriet sogar das klassische Ringen, ein Urgestein der olympischen Spiele, in akute Gefahr, aus den Spielen verbannt zu werden.
Getroffen werden die Entscheidungen vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC), vor dem Hintergrund einiger Kriterien, die der Sport erfüllen muss.
Kriterien für olympische Sportarten
Zunächst müssen ein paar Grundbedingungen erfüllt sein, damit eine Sportart für die Olympiade in Frage kommt. Für die Sommerolympiade gilt:
- Die Sporart muss weit verbreitet sein. Das bedeutet als Männersport in mindestens 75 Ländern auf vier Kontinenten vertreten, als Frauensport in 40 Ländern auf drei Kontinenten.
- Die Sportart muss von einem Verband organisiert sein, der vom IOC anerkannt wird.
- Sie muss sich festgelegten Anti-Doping-Maßnahmen unterwerfen.
- Sie darf nicht auf einen mechanischen Antrieb angewiesen sein. Aus diesem Grund scheidet jede Art von Motorsport aus, Pferdesportarten aber nicht.
Ist dies alles gegeben, wird die Entscheidung vom Komitee anhand einiger Kriterien getroffen. Begutachtet werden die Geschichte und Tradition der Sportart, die weltweite Verbreitung und Beliebtheit, der zuständige Sportverband, die Gesundheit der Sportler und, nicht zuletzt, die Kosten der Ausrichtung bei den olympischen Spielen. Um aufgenommen zu werden, muss eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Komitee für die Aufnahme stimmen.
Olympische Kuriositäten
Einige besonders verrückte Sportarten, die zumindest kurzzeitig im Programm waren, erscheinen im ernsten Rahmen von Olympia schon ein wenig absurd. Mit Hindernisschwimmen, Sackhüpfen, Pistolenduell und Tabak-Weitspucken wollte man wohl für sportliche Unterhaltung sorgen. Weniger lustig war das Schießen auf lebende Tauben, und auch Pferdeweitsprung ging sicher oft zulasten der Tiergesundheit. Vor allem aber sprangen die Pferde mit etwa 6 Metern deutlich weniger weit, als die menschlichen Athleten, was dann doch irgendwie enttäuschend war.
Was bringt die Zukunft?
2016 sind auch Golf und Rugby als olympische Disziplinen wieder mit dabei, zwei Sportarten, die verschiedener kaum sein könnten, die aber beide Anfang des 20. Jahrhunderts bereits olympisch waren. Rugby hatte 94 Jahre Pause, Golf sogar über 100.
Später in diesem Jahr soll über weitere Sportarten für die Sommerspiele 2020 in Japan entschieden werden. Zu den Bewerbern gehören dann unter anderem Baseball und Softball, Karate, Squash, Sportklettern und Wakeboarden. Insbesondere Baseball, Softball und Karate rechnen sich gute Chancen aus, denn alle drei erfreuen sich in Japan besonders großer Beliebtheit, und auch das dürfte bei der Entscheidung eine Rolle spielen.